
Es ist eine Wonne einer Reihe von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen mit besonderen Talenten dabei zuzusehen, wie sie zwei große Waffenhändler gegeneinander ausspielen. Dem sagenhaft bebilderten Film gelingt ein bewundernswerter Balanceakt zwischen fantasiereichen Einfällen, die den Hauch einer Zirkusattraktion haben, und ernsten Problemen aus der Kriegsrealität. Die Vielzahl der zahlreichen wundervollen Einfälle lässt die wenigen dramaturgischen Schwächen in den Hintergrund rücken.

Diese Lucky Luke-Verfilmung ist in vielerlei Hinsicht moderner als seine Vorgänger: Zum einen verzichtet der Film auf eine klassische Dramaturgie und wirkt teils wie eine Groteske, zum anderen ist die Optik und der Schnitt stark stilisiert. Er ist sicher weniger für die „alten“ Lucky Luke-Fans geeignet, doch Jean Dujardin verkörpert den Cowboy nahezu brilliant und der Humor ist oft unerwartet absurd, aber so immerhin überraschend. Ungewöhnlich, aber sehenswert.

Das dokumentarisch erscheinende, bewusst langatmig gefilmte Drama lebt vor allem durch seine authentischen Kulissen und natürlich spielenden Darsteller. Auf jegliche Überdramatisierung wird verzichtet, was jede noch so kleine Geste bedeutsam und wirkungsvoll macht. In Szenen, in denen vermeintlich nichts passiert, geschieht im Innern der Figuren umso mehr. Ein großartiger, bewegender Film für ein Publikum, der Zugang zu ihm finden kann.