
Das Remake von dem japanischem Drama „Shiawase no kiiroi hankachi“ aus dem Jahr 1977 zeigt tolle Darstellerleistungen von Kristen Steward und Eddie Redmayne und guten Willen, seinen Charakteren viel Raum zur Entfaltung zu geben. William Hurt bleibt aber trotz viel Spielzeit überraschend blass und Drehbuch, als auch Schnitt wirken so verkampft und konstruiert, dass der Film sich zunehmend vom Zuschauer distanziert, ohne es zu wollen. Eigentlich ein Phänomenen des deutschen Films: Das Problem steht schon im Raum, bevor es ausgesprochen wurde und die Figuren sollen so enigmatisch wie möglich wirken. Das resultiert hier aber in einer Blockade.

Die Geschichte zweier Schwestern vor dem Hintergrund drastischer weltpolitischer Veränderungen zwischen 2012 und 2020 ist herausragend gespielt und technisch kompetent. Den tollen Darstellern ist auch zu verdanken, dass der völlig überambitionierte Film an einem Faden gewinnt, an dem man sich orientieren kann. Familienzerfall, Liebesdrama, Ressourcenkriege, Terrorismus – vor allem die Zukunftsentwicklungen werden völlig unbefriedigend abgewickelt. Weniger wäre mehr gewesen.

Sanfte, anrührende Darstellung einer Vater-Tochter-Beziehung, die schon fast subtil heutige Probleme von jungen, selbstständigen Menschen reflektiert und sie gekonnt mit einem wahnwitzigen, aber nie hysterisch wirkenden Plot um eine Schatzsuche verwebt. Der Film hat eher den moralischen Sieg im Sinn und bleibt daher ohne große Überraschungen. Großartig: Michael Douglas als geistig verwirrter Vater mit großen Herz am richtigen Fleck.

Es ist eine Wonne einer Reihe von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen mit besonderen Talenten dabei zuzusehen, wie sie zwei große Waffenhändler gegeneinander ausspielen. Dem sagenhaft bebilderten Film gelingt ein bewundernswerter Balanceakt zwischen fantasiereichen Einfällen, die den Hauch einer Zirkusattraktion haben, und ernsten Problemen aus der Kriegsrealität. Die Vielzahl der zahlreichen wundervollen Einfälle lässt die wenigen dramaturgischen Schwächen in den Hintergrund rücken.

Das dokumentarisch erscheinende, bewusst langatmig gefilmte Drama lebt vor allem durch seine authentischen Kulissen und natürlich spielenden Darsteller. Auf jegliche Überdramatisierung wird verzichtet, was jede noch so kleine Geste bedeutsam und wirkungsvoll macht. In Szenen, in denen vermeintlich nichts passiert, geschieht im Innern der Figuren umso mehr. Ein großartiger, bewegender Film für ein Publikum, der Zugang zu ihm finden kann.