
Klar inspiriert von Goethes Zauberlehrling und Disneys Fantasia verfällt diese Produktion aus gleichem Hause zwar oft in Familienfilm- und Genrekonventionen, doch davon ab ist sie durch viele Einfälle und tolle Tricks nicht nur sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, sondern durch viel Selbstironie und gutes Timing sogar ziemlich witzig. Der Film trifft einen lockeren Ton, ohne verkrampft zu wirken und macht gerade deshalb mehr Spaß, als man ihm zuerst zugestehen möchte.

Die freie Interpretation von Philip K. Dicks Kurzgeschichte „The Golden Man“ über einen Mann, der in die Zukunft sehen kann, bietet eine ganze Reihe ausgesprochen cooler Actionszenen, die Cage mit seiner beinahe typischen Gelassenheit spielt – die hier aber erstaunlich gut passt. Abseits einiger pfiffiger Ideen fehlt der Pep an anderen Stellen aber völlig: Die Logik wird aufs äußerste strapaziert; einige Szenen, die besonders Zwischenmenschliches betreffen, sind wenig plausibel. Darüber hinaus langweilt der Film mit der hundertsten Hintergrundgeschichte über Terroristen, die eine gestohlene Atombombe in den USA zünden wollen.

Keine Frage: John Travolta macht als kaltschnäuziger Proll-Actionheld Wax lange Zeit Spaß. Die toll geschnittenen Actionszenen haben viel Schwung und einen makabreren, kompromisslosen Unterton. Kann der Film in der ersten Hälfte noch spielend den Zuschauer mitreißen, manchmal sogar überraschen, so fällt die zweite radikal ab. Dann wird plötzlich eine völlig hanebüchene Handlung über terroristische Machenschaften aus dem Hut gezogen, die nur mühselig den Anschluss finden kann. Die Kompromisslosigkeit wandelt sich zum Kompromiss an die Gepflogenheiten des Genres.

Das Remake des gleichnamigen thailändischen Actionthrillers hat ohne Zweifel den gewissen „Cage-Faktor“, der dem Film neben der bezaubernden Charlie Yeung und Bangkok selbst durchaus Charakter verleiht. Leider kommen die drei nicht gegen die uninspirierte Geschichte und die teils erschreckend dilettantisch gefilmten Verfolgungsjagden oder Shootouts an. Zudem ist die sympathische Naivität der Liebesgeschichte im Kontrast zum kalten Auftragskiller-Alltag des Protagonisten bestenfalls irritierend, aber nicht glaubwürdig.

Die sparsame Handlung über ein endzeitliches Berlin ist nur ein Aufhänger für eine ganze Reihe von Kampfszenen, die durch einen ungünstigen, oft viel zu hastigen Schnitt und sich ständig wiederholende Körperbewegungen nicht im Ansatz ihre Wirkung entfalten können. Schade, denn die Darsteller können zwar ordentlich auf die Fresse hauen, zeigen aber weder Talent noch Leinwandpräsenz. Somit gibt es keine Ablenkung von den vielen Hinweisen, dass es sich hierbei um einen ambitionierten Film von einem jungen Team handelt, denen sicher nicht Herzblut, aber Budget und Erfahrung gefehlt hat.